Unser Jahresüberblick 2017

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Prionprotein-Genotypen beim Schaf: Einteilung in Genotypklassen und

deren Resistenz gegenüber Scrapie.
Quelle: www.cvuas.de

Januar – Dezember 2017-

 

Der sehr nasse Herbst

Fritzi das Waisenkind

zweite Zugangsphase

dem Ziel immer näher

G1 Status

Kontrollierter Betrieb

Betrieb mit vernachlässigbarem Risiko

Zuchtbock aus Tschechien

Anfang vom Herdbuch

Zweiter Herdbuchzuchtbetrieb

 

 

 

Der sehr nasse Herbst

Der Herbst verlief auf unserem Hof weitgehend ruhig und wir begannen mit den ersten Vorbereitungen für die bevorstehende Ablammsaison im März 2018.

 

Leider war der Rest des Jahres und auch die ersten Monate im Frühjahr extrem verregnet. Es gab unverhältnismäßig viele Niederschläge wodurch die Weiden hier im Tal nicht mehr befahrbar waren und auch die Tiere nicht länger dort verbleiben konnten.

Somit mussten wir schon sehr früh dafür sorgen, dass die Tiere in den Stall können und begannen mit der Heufütterung. Das ist natürlich recht früh und leider schrumpfte dadurch auch der für den eigentlichen Winter vorgesehene Heuvorrat beträchtlich.

Letztlich mussten wir dann zum Ende des Winters noch Heu hin zu kaufen.

 

 

Die ersten Lämmer 2017 und Fritzi das Waisenkind

Unser neuer Zuchtbock Karl war im Oktober 2016 in seiner Aufgabenstellung noch nicht ganz so erfolgreich, sodass im Februar / März 2017 leider nur zwei Lämmer hervor kamen.
Ein Mutterlamm und ein Böckchen.

Das Böckchen wurde dann unglücklicher weise auch noch zum Waisenkind, weil seine Mutter einen Tag nach der Geburt gestorben war und er von uns mit der Flasche großgezogen werden musste. Bedingt dadurch war das Böckchen natürlich sehr zutraulich und bekam von uns den Namen Fritzi.

Nach ca. drei Monaten musste er dann aber die Herde verlassen und lebte bis September in einer „Männer WG“, in der wir aktuell noch vier von unseren Böcken laufen haben.

Ende August haben wir sehr nette Romanov-Züchter kennengelernt, welche auf der Suche nach einem neuen Bock waren. Fritzi machte eine gute Figur und zeigte sich von seiner allerbesten Seite, was ja auch nicht schwer war, da er sowieso ein ganz Netter ist.

So wechselte er im September dann den Hof und zog in den Odenwald.

Darüber waren wir natürlich sehr froh, da uns der Kleine schon sehr ans Herz gewachsen war.

 

Die zweite Zugangsphase

Karl durfte dann im Januar nochmal ran, weil da auch unsere jüngsten Auen inzwischen Jährlinge waren.  Im Allgemeinen wird zwar davon gesprochen, dass man die Auen schon ab dem 8.Monat belegen lassen kann, aber das empfinden wir persönlich als zu früh und lassen den Bock erst zugehen, wenn die Auen ein Jahr alt sind.

Von Mitte Juni bis Anfang Juli war dann die Lamm-Zeit und es kamen insgesamt 8 Mutterlämmer und 4 Böckchen zu unserer Herde hinzu.

Wie jedes Mal,  ist jede Lamm-Zeit immer sehr spannend und Arbeitsintensiv. Obwohl die Lammungen eigentlich immer ohne Zwischenfälle ablaufen, kann es eben doch auch mal sein, dass es anders läuft. Deshalb sind wir immer sehr gespannt und froh, wenn alles ohne Komplikationen verlaufen ist.

 

Wir kommen unserem Ziel immer näher….

Inzwischen haben wir einige Romanov-Besitzer kennengelernt und sind dadurch in der glücklichen Lage, einen Teil der Nachzucht verkaufen zu können, was ja auch unser Ziel ist.

Da wir unsere Kontakte weiterhin ausbauen, werden wir zukünftig auch international mit unseren Tieren handeln können. Eine Grundvoraussetzung dafür ist natürlich, dass die behördlichen Anforderungen bis

dahin erfüllt sind…..aber daran sind wir fleißig am Arbeiten.

Für diese Anforderungen gibt es mehrere Möglichkeiten:

 

Der G1 Status:

Das bedeutet, dass jedes einzelne Tier, welches in Mitgliedstaaten der EU verkauft werden soll,  genotypisiert wird. Dieses gilt auch für den Verkauf in „Nicht-EU Staaten“, wenn aber der Transport der Tiere durch EU Staaten zu dem „Nicht EU Staat“ führt.

Um Das Tier nun international verkaufen zu können, muss es den Status G1 erreichen.

In einer Genotypisierung werden anhand von Gewebeproben Untersuchungen durchgeführt und die vorhandenen Eiweisverbindungen (Prionproteine) müssen dann dem Typ ARR/ARR entsprechen, was dann mit G1 gleich zu setzen ist.

Die vorgenannte Untersuchung bezieht sich darauf, zu erkennen, ob das jeweilige Tier anfällig für die sogenannte Traberkrankheit ( Scrapie, TSE ) ist.

Je schlechter der G-Staus ist, desto eher wird von einer möglichen Empfänglichkeit für diese Krankheit gesprochen. (siehe Tabelle rechts)

 

Man kann im Rahmen der Herdbuchzucht auf Grundlage der TSE-Resistenzzuchtverordnung

(www.gesetze-im-internet.de/tsereszv/BJNR302800005.html) eine Genotypisierung aller Schafe im Bestand vornehmen lassen.

Zur Zeit (Stand 15.10.2015) ist die Genotypisierung von zu körenden Schafböcken im HVSZH eine verpflichtende Voraussetzung. Nur wenige seltene Rassen fallen unter eine Ausnahmereglung. Unter anderem fallen auch die Romanovs darunter. Im Rahmen dieser Vorgehensweise, wird der ganze Bestand so gezüchtet, dass nur G1 Tiere vorhanden sind.

Beim Verband und der zuständigen Behörde kann man dann den Antrag auf „Betriebsstatus G1“ stellen.

 

Kontrollierter Betrieb:

Um den Status des „kontrollierten Betriebes „ zu erlangen, muss man über einen Zeitraum von drei Jahren entsprechende von der Behörde vorgeschriebene Vorgaben erfüllen. Diese werden durch die Behörde mindestens einmal jährlich kontrolliert.

Mit dem Status des „kontrollierten Betriebes“ hat man dann die Möglichkeit, seine Tiere in das Europäische Ausland zu verbringen, ohne dass jedes einzelne Tier den G1 Status haben muss.

Davon unberührt bleiben natürlich diverse Untersuchungen, welche bei Auslandsverbringungen vorgeschrieben sind.

 

Betrieb mit vernachlässigbarem Risiko:

Bei diesem Status verhält es sich ähnlich, wie bei dem „kontrollierten Betrieb“. Allerdings sind hier über eine Zeitspanne von sieben Jahren diverse Vorschriften zu befolgen. Auch hier erfolgen regelmäßige Kontrollen.

Auch mit dem Status des „Betrieb mit vernachlässigbaren Risiko“ hat man dann die Möglichkeit, seine Tiere in das Europäische Ausland zu verbringen, ohne dass jedes einzelne Tier den G1 Status haben muss.

Natürlich sind auch hier zum Verbringen der Tiere ins Ausland diverse Untersuchungen vorgeschrieben.

 

Weitere Informationen dazu findet man unter:

Rechtsgrundlage: Anforderungen der Verordnung (EU) 999/2001 (geändert durch Verordnung (EU)

Nr. 630/2013 der Kommission vom 28. Juni 2013)

 

Zuchtbock aus Tschechien importiert:

Ende Juli haben wir einen schönen jungen Romanov Bock namens Aladin aus einer Zucht in Tschechien importiert. So ein Import ist zwar immer mit einer Menge Bürokratie verbunden (natürlich ist hier der finanzielle Aspekt auch nicht zu vernachlässigen), aber wenn man bei einer so seltenen Rasse Inzucht vermeiden möchte, kommt man um diesen Schritt nun mal nicht herum. Mit diesem neuen Bock und unserem Bock Karl sind wir nun in der Lage, zwei Linien aufzubauen.

Ab dem nächsten Jahr kommen dann aus einer andern tschechischen Zuchtlinie ein paar neue Auen und wahrscheinlich noch ein weiterer Bock in unsere Herde, wodurch wir dann noch weitere Linien aufbauen werden. Dadurch ergibt sich für den deutschen Romanov-Markt eine große genetische Vielfalt und wir sind guter Dinge, dass wir unsere Tiere dadurch gut vermarkten können.

 

Der Anfang vom Herdbuch:

In der letzten Augustwoche, war der Herdbuchgutachter vom Hessischen Schafzuchtverband auf unserem Hof und hat unsere Tiere begutachtet und bewertet. Alle Tiere entsprechen den vorgegebenen Normen und werden nun erstmal in das Herdbuch D aufgenommen.

Mit Ausnahme unserer beiden Zuchtböcke Karlchen und Aladin. Da Beide aus Herdbuchbetrieben stammen und über einen entsprechend langen Stammbaum verfügen, wurden sie im Zusammenhang mit der entsprechenden Körung, in das Herdbuch A aufgenommen. Die offizielle Herdbuchregistrierung liegt nun mittlerweile auch vor.
Unser Betrieb wird beim Hessischen Verband nun unter der Herdbuchnummer HE 43001 geführt.

 

Zweiter Herdbuchzuchtbetrieb in Deutschland:

Mit der Aufnahme in das hessische Herdbuch, sind wir nun der zweite Herdbuch-Betrieb in ganz Deutschland, welcher die Rasse Romanov züchtet.

Ziel ist es nun, so schnell wie möglich in das A Buch zu kommen, weitere Romanov-Züchter, welche bisher nicht im Herdbuch sind, zur Herdbuchzucht zu bewegen und somit ein deutsches Romanov-Netzwerk zu etablieren.

Die Vorteile aus einer Herdbuchteilnahme sind zum Beispiel:

1. Durch das beim Verband geführte Register ist jederzeit ein offizieller Abstammungsnachweis möglich

2. Manche Länder fordern bei der Einfuhr von Schafen diesen Nachweis, um eine Reinrassigkeit nachzuweisen.

3. Bei Kundenanfragen zur Abstammungslinie kann man detaillierte Auskünfte erteilen und nichts basiert nur auf Vermutungen.

4. Durch die nachweisbare Reinrassigkeit sind höhere Verkaufszahlen zu erreichen.

 

Interessant wäre natürlich auch, dass diese Betriebe dann ebenfalls interessiert sind, an der Genotypisierung und an der Erreichung von einem  Betriebs-Status. Denn nur dann ist es für diese Betriebe, auch möglich Tiere untereinander zu tauschen.

 

 

Romanov vom Aartal

Inhaber: Frank Engfer

Aarstraße 6 | 65307 Bad Schwalbach

 

Telefon: 0 61 24/7 26 84 58

Email: info@romanov-vom-aartal.de
 www.romanov-vom-aartal.de